Jeder kennt ihn. Er findet sich im Bad, in der Küche aber auch in vielen Haushaltgeräten. Kalk! Von den Wasserwerken als heilbringender Mineralstofflieferant verherrlicht, von der Küchenelektro-Industrie verteufelt. Kalkstein ist ein natürliches Bodenelement dass durch das Grundwasser aus dem Gestein gespült wird und sich im Wasser ablagert. Je nach Region ist die Kalk – Konzentration in Deutschland unterschiedlich.
Die Wirkung von Kalk in der Kaffeemaschine ist unterschiedlich. Vom einfachen Geschmackseinluss über die Funktionsstörung bis zum Defekt äussert sich der Grad der Verkalkung unterschiedlich. Jedoch wird er nur Ausnahmefällen an der Maschinenfront sichtbar, was ihn zur versteckten Gefahr macht.
Viele Verbraucher beschweren sich über einen Nachgeschmack des Kaffee. Die Ursachen sind hier vielfälltig. Das Material des Erhitzers im inneren der Maschine ist so ausgelegt, dass möglichst keine Fremdkörper anhaften. Wird die Oberfläche nun mit Kalk belagert, bildet sich ein rauher Nährboden für Verunreinigungen, die sich festsetzen und bei Nicht-Gebrauch der Maschine vermodern und schließlich ungewollten Geschmack abgeben.
Bei fortschreitender Verkalkung, hilft sogar das Entkalken nicht gegen den „seltsamen“ Geschmack, denn die gelöste Kalkschicht hat das Metall an der Oberfläche bereits so zersetzt, dass es nun selbst Fremdstoffe abgibt. Das Bild zeigt das vom Kalk zersetzte innere eines Erhitzers.
Funktionseinschränkungen resultieren neben verstopften Leitungen und Durchflüssen inbesondere aus dem Erhitzer. Die abgelagerte Kalkschicht wirkt als Isolator, dass Brühwasser erreicht nicht die notwendige Temperatur und der Kaffee kann seine Geschmacksstoffe nicht entfalten. Zudem wird durch die reduzierte Temperatur die Verbreitung der Fremdpartikel begünstigt, Bakterien werden durch Abkochen nicht getötet. Wird die Kalkschicht schließlich nicht regelmäßig entfernt führt es unweigerlich zur Verstopfung des Erhitzers und damit zu teuren Reparaturkosten.
Doch wie entkalken Sie richtig?! Dazu eine kurze Aanleitung: Füllen Sie handelsübliches Entkalkungs-Pulver in den Wassertank, erhitzen sie die Maschine und beziehen sie nun jede viertel Stunde eine Tasse heißes Wasser. In den Ruhephasen MUSS die Kaffeemaschine jedoch eingeschaltet bleiben, um die Temperatur im Erhitzer aufrecht zu erhalten. Die Lösung des Kalkes vom Metall des Erhitzers ist ein chemischer Prozess, der erst unter Temperatur und mit viel Zeit wirken kann. Ein Enkalkungsvorgang kann je nach regionaler Kalk – Konzentration bis zu 5 Stunden dauern.
Anschließend muss der Wassertank gründlich abgewaschen und die Maschine durchgespült werden. Das bedeutet, es sollten mindestens zwei komplette Tankfüllungen durch die Maschine gehen. Die Gefahr der Giftstoffe des Entkalkers dürfen nicht unterschätzt werden.
Grundsätzlich gilt natürlich, je regelmäßiger entkalkt wird desto schneller ist der Prozess und desto geringer ist das Risiko eines Defektes und der damit verbundenen Kosten.
Sept 05, 2012 @ 13:32:10
Viele Mittel greifen Aluminiumbauteile an. Für meine kultige Wigomat werwende ich daher nur Zitronensäure (die in Pulverform) in heißem Wasser gelößt.
Okt 01, 2012 @ 16:06:07
Da muss ich dir widersprechen, denn bevor etwas Aluminium angreift, frisst es Dichtungen oder Kunststoffschläuche auf. Der Eindruck des angegriffenen Aluminiums entsteht eben durch den im Artikel beschrieben Effekt des Kalkes.
Wenn Alu vom Kalklöser angegriffen werden könnte, würde es nicht in der Industrie Einsatz finden, zumal es nur wenige Stunden Kontakt zum Kalklöser hat…die Kalkschicht arbeitet sich über Monate ins Aluminium rein.
Aug 12, 2013 @ 19:04:02
Das Problem mit der verkalkten Senseo Maschine kenne ichauch zu gut.
Letztendlich hat der Kaffee irgendwie fade geschmeckt und konnte auch nicht mehr so heiß gezogen werden.
Eine ausgiebige Reinigung mit den richtigen Entkalkungskapseln brachte dann die ersehnte Hilfe.
Jetzt entkalke ich meine Senseo alle 2 Monate um das Kaffeevergnügen azfrecht zu erhalten.